Hausmodell / Fünf-Säulen-Modell
Das Hausmodell
Das von Oberösterreich abgewandelte Hausmodell von Klupsch-Sahlmann galt bis 2002 als Basiskonzept. Es wurde durch Manfred Wimmer zu einem Säulenmodell weiterentwickelt und bis 2011 von einigen Bundesländern übernommen.
(Das heute verwendete Zahnradmodell wurde 2012 aus Niedersachen (Hermann Städtler, Schulleiter in Hannover) übernommen, für Österreich angepasst und als Schulentwicklungskonzept im Grundsatzpapier verankert.)
Das Säulenmodell
1. Bewegter Unterricht
Zentrales Anliegen ist die Rhythmisierung des Unterrichts, wo Phasen der Spannung und Entspannung wechseln. Diese notwendige sensorische Entlastung ist für die Speicherung der Lerninhalte und die weitere Leistungsbereitschaft wesentlich.
- Unterbrechung des Unterrichts durch kleine Bewegungssequenzen
- Entspannungspausen im Unterricht
- Lernen mit, durch und in Bewegung
Das Erarbeiten und Festigen des Lernstoffes mit Bewegung ist in allen Fächern möglich. - Methodenvielfalt
- Bewegung als grundlegende Form der Erkenntnisgewinnung: BE-greifen, ER-fassen, ER-kennen, ER-leben
- Erkenntnisse der Neurowissenschaften umsetzen
- Bewegtes Sitzen:
Im dynamischen Wechsel von Belastung und Entlastung werden Konzentration und kognitive Leistung aktiviert. Der Haltungsapparat bleibt gesund. Eine flexible Ausstattung schafft die erforderlichen Rahmenbedingungen für lehrerzentrierten Unterricht, Gruppenarbeit oder individuelles Lernen.
2. Aktive Pause
Um der Bewegungsarmut entgegenzuwirken haben die Kinder während einer verlängerten Pause (20 min Bewegung/10 min Essen) freien Zugang zu unterschiedlichen Pausengeräten im Schulgarten, auf Gängen und in Klassenzimmern.
Bewegungsfreude als lebenslange Qualität wird grundgelegt.
3. Lebensraum
Schule ist nicht nur Ort der Vermittlung, sondern Lebenserfahrungs- und Lernraum. Der Lernraum ist benutzerorientiert und wirkt durch Material, Form und Farbe motivierend. Gänge, Stiegen, Nebenräume und Schulumgebung werden gestaltet und genutzt.
Rückzugsraume stehen zur Verfügung.
4. Gesundheitsbildung
Ein gesundheitsfördernder Sportunterricht bedeutet Sinnesaktivierung. Die Wahrnehmungsförderung ist Ausgangspunkt für sportliche Leistung.
Die gesunde Jause und gesundheitsfördernde Haltungen werden gelebt. Der Gesundheitsbegriff der Bewegten Schule entspricht dem salutogenetischen Ansatz der WHO.
5. Schulpartnerschaft
Alle am Schulleben Beteiligte (Lehrerinnen und Lehrer, Schulleitung, Kinder, Eltern, Schulwart, Reinigungspersonal) bringen sich ein, gestalten mit und übernehmen Verantwortung.
Zahlreiche Initiativen und Forschungsgruppen im deutschsprachigen Raum beschäftigen sich mit der Thematik der Bewegten Schule.
Diesem Interesse liegt die Erkenntnis zugrunde, dass - durch zahlreiche Studien belegt - Bewegung die gesamte Entwicklung fördert, dass Bewegung schlau macht.
Durch Bewegung wird sogar eine Steigerung der Aufmerksamkeit bis zur 5. Stunde erreicht!
Das Plus an Bewegung bringt erhebliche positive Begleitwirkungen:
Eine erhöhte Schulzufriedenheit zeigt sich in einer erhöhten Leistungsbereitschaftder Kinder im Zusammenhang mit einem gestärkten Selbstvertrauen und einer größeren Frustrationstoleranz, einer besseren Integration in die Gleichaltrigengruppe mit verminderter Aggressionsbereitschaft.
Bewegung beginnt im Kopf!
Als Unterrichtsprinzip für jede Lehrerin und für jeden Lehrer wird Lernen und Leben in der Schule effizient und menschlich.