Rotierende Mähwerke - Bauarten, Bauteile, Eigenschaften

Dieses Lernpaket behandelt die Bauarten, die Bauteile und die Eigenschaften von rotierenden Mähwerken.

Rotierende Mähwerke mähen das Erntegut im „freien Schnitt“ – die Gegenschneide bildet die Massenträgheit der Pflanze. Die Schnittqualität ist gegenüber dem „Scherenschnitt“ der oszillierenden Mähwerke (Fingermähwerk, Doppelmessermähwerk) etwas schlechter, die Futterverschmutzung höher. Es besteht Verletzungsgefahr durch das wegschleudern von Gegenständen, daher sind Schutztücher vorgeschrieben.

Die Arbeitsbreite und die Fahrgeschwindigkeit sind wesentlich höher als bei oszillierenden Mähwerken. Der Wartungsaufwand ist sehr gering.

Tab 1: Eigenschaften der unterschiedlichen Mähwerksbauformen
  Rotierende Mähwerke (=Drehende Schneidewerkzeuge) Oszillierende Mähwerke (= Hin- und hergehende Schneidwerkzeuge)
Flächenleistung hoch niedrig
Anschaffungspreis hoch niedrig
Unfallgefahr hoch niedrig
Wartungsaufwand niedrig hoch
Verstopfungsgefahr niedrig hoch
Schnittqualität niedrig hoch

    

Tab 2: Leistungsdaten der Rotationsmähwerke
Drehzahl 2000 – 3000 U/min
Messergeschwindigkeit 70-90 m/s
Fahrgeschwindigkeit ca. 10-15 km/h
Leistungsbedarf je m Arbeitsbreite ca. 8 KW
Masse je m Arbeitsbreite 170-240 kg
Schneidhaltigkeit der Klingen ca. 10 h

1. Trommelmähwerke

Sie besitzen Mähtrommeln, die von oben angetrieben werden. Für die Höhenführung ist das Gleitteller bestimmend. An jedem Mähteller sitzen 2 bis 4 Mähklingen.

Die Bauteile von unten nach oben: Gleitteller, Mähklingen, Mähteller, Trommel, Mähbalken.

2. Scheibenmähwerke

Die Mähscheiben werden von unten über ein Stirnradgetriebe angetrieben. Die Scheiben sind oval oder dreieckig ausgeführt (2 oder 3 Klingen je Scheibe).

 

Tab 3: Eigenschaften eines Scheibenmähwerkes im Vergleich zu einem Trommelmähwerk
  Scheibenmähwerk Trommelmähwerk
Gewicht niedriger höher
Arbeitsbreite höher niedriger
Schwad flacher und breit abgelegt Schwadbildung
Preis höher niedriger

   

3. Schlegelmäher (=Schlegelhäcksler)

Bild: http://www.schlegelmulcher.com/  

Auf einer waagrechten Messertrommel sitzen pendelnd aufgehängte Messer. Die Mähqualität ist schlecht (eher ein Abschlagen der Fauna). Einsatz vorwiegend im Kommunalbereich bzw. zur Zerkleinerung von Gründecken und Ernterückständen.

4. Sichelmäher

Bild: https://de.wikipedia.org/wiki/Sichelm%C3%A4her

Einsatz für Rasenmäher. Am unteren Ende einer senkrecht stehenden Welle sitzen ein oder mehrere rasch rotierende Messer. Hohe Drehzahl ist wegen der geringen Pflanzenmasse (Gegenschneide) zwingend.

5. Spindelmäher

Bild: https://de.wikipedia.org/wiki/Spindelm%C3%A4her

Die Messer rotieren wie bei einem Schlegelmäher um eine horizontal liegende Drehachse. Sie bestehen aus schraubig angeordneten Stahlleisten und ziehen das Mähgut über eine feststehende Gegenschneide. Dadurch erreicht man einen sehr exakten Schnitt. Verstopfungsanfällig bei hohem Aufwuchs. Verwendung für Golfplätze, Fußballflächen, Rollrasenproduktion und ähnliches.

Schnellübersicht

Fächer:

Physik

Erstellt von:

Manfred Nolz

Zeitdauer:

1 h

 

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